Wenn 30 bis 60 Liter in kürzester Zeit auf einen Quadratmeter niederschlagen, besteht die Gefahr von Überflutungen und eine Überlastung der Kanalisationen. Die Folge ist vollgelaufene Keller und
Wohnräume.
Handeln Sie schnell – aber mit der nötigen Vor- und Umsicht!
Steht der Keller meterhoch unter Wasser, sollten Sie stets mit äußerster Vorsicht agieren. Denn sind etwa Stromleitungen beschädigt, könnten diese einen lebensgefährlichen Stromschlag
verursachen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das Haus instabil wird, wenn das Wasser zu schnell abgepumpt und der Druck des Grundwassers dann zu hoch wird. In Fällen wie diesen sollte
also besser die Feuerwehr alarmiert werden. Doch steht das Wasser im Keller nur wenige Zentimeter hoch, können Sie es als Hausbesitzer selbst abpumpen – diese 7 Tipps helfen Ihnen dabei
Tipp Nr. 1: Das Wasser muss so schnell wie möglich wieder raus.
Denn sonst dringt die Feuchtigkeit tiefer und tiefer in Boden und Mauerwerk ein und vergrößert so kontinuierlich den Schaden. Sobald der Pegel sinkt und nachlaufendes Wasser auszuschließen ist,
sollte Sie unverzüglich mit dem Leerpumpen der Kellerräume beginnen.
Tipp Nr. 2: Erst Abpumpen, wenn kein Wasser mehr nachläuft
Das Auspumpen des Kellers sollten Sie wirklich erst bei stehendem oder nachlassendem Wasserstand starten. Andernfalls werden in einem stetigen Kreislauf zwischen Auspumpen und Nachlaufen die
Fugen des Mauerwerks ausgespült. Auch sandige Untergründe können sich verändern und nur schwer zu reparierende Schäden verursachen.
Tipp Nr. 3: Vorher den Strom abschalten
Um lebensgefährliche Stromschläge zu vermeiden, sollten Sie vor Betreten der betroffenen Kellerräume unbedingt dort den Strom abschalten. Erst danach können Sie vor Ort mit den ersten
vorbereitenden Arbeiten für das Abpumpen beginnen.
Tipp Nr. 4: Keller möglichst leerräumen
Vor dem Auspumpen des Kellers sollten Möbel, Teppiche und ähnliches möglichst in einen trockenen Raum gebracht werden. Je weniger Gegenstände sich noch in den Kellerräumen befinden, desto
ungestörter können Sie und die Pumpe arbeiten.
Tipp Nr. 5: Effektive Schmutzwasser-Tauchpumpen besorgen
In Kellerräume eingedrungenes Hochwasser ist in der Regel stark verunreinigt. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz von speziellen Schmutzwasserpumpen, die unempfindlich gegen größere Partikel und
Fremdkörper im Wasser sind.
Verlieren Sie möglichst keine Zeit
Je schneller Sie reagieren, desto geringer der Schaden. Zwar müssen Sie bei vollgelaufenen Kellerräumen warten, bis der Wasserstand gefallen oder der Raum leergepumpt ist. Doch in den darüber
liegenden Räumen sollten Sie sofort handeln: verdunstendes Wasser – das etwa aus dem Keller nach oben zieht – sorgt nämlich für eine außergewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit. Ihr erstes Ziel sollte
daher die Reduzierung der extremen Luftfeuchtigkeit sein. Weil aufgrund des Hochwassers die Luftfeuchtigkeit der Außenluft über 80 Prozent beträgt, ist durch Lüften allein kein
ausreichender Trocknungseffekt mehr zu erzielen. Eine wirksame Trocknung können Sie nur durch den schnellen und gezielten Einsatz von Kondenstrocknern bewirken.
Mieten Sie das passende Entfeuchtungsgerät
Kondens- oder Adsorptionstrockner sind einfach und schnell aufgestellt, entziehen der Raumluft den größten Teil der gebundenen Feuchtigkeit und reduzieren so die relative Luftfeuchtigkeit auf ein
Normalniveau von etwa 40 bis 60 Prozent. Idealerweise nutzen Sie für jeden zu trocknenden Raum jeweils einen Trockner, den Sie am besten in der Mitte des Raumes platzieren. So wird die
Bausubstanz sicher vor Schäden durch hohe Luftfeuchtigkeit geschützt. Wichtig: Die richtigen Geräte mit entsprechender Entfeuchtungsleistung entscheiden über den schnellen Trocknungserfolg.
Nutzen Sie zusätzlich die Axialventilatoren oder Radialventilatoren
Die Trocknungsleistung jedes Entfeuchters sollten Sie möglichst mit jeweils einem eigenen Ventilator zusätzlich unterstützen. Sie kennen vermutlich den Effekt vom Wäschetrocknen: Weht dabei ein
trockenes Lüftchen, geht’s in der Regel noch mal so schnell. Auch bei der Trocknung von nassen Böden und Wänden hilft eine optimale Luftventilation, die Trocknungsdauer erheblich zu verkürzen, ja
sogar zu halbieren. Hier gilt also ausnahmsweise mal die Regel: Viel hilft viel! Je schneller die Luft an der Wandoberfläche vorbei bewegt wird, desto schneller gibt das Bauteil die Feuchtigkeit
an die Raumluft ab.
Stellen Sie sie am besten so auf, dass sie die Luft von einer Raumecke aus diagonal durch die Raummitte bewegen. Bei ungünstigen Raumgeometrien oder großen Räumen sollte die Position des
Ventilators alle zwei bis drei Tage verändert werden.
Achten Sie auf die optimale Raumtemperatur
Die Raumtemperatur sollte während des Trocknungsprozesses in der Regel zwischen 15 °C und 25 °C betragen. Bei diesen Raumtemperaturen erzielen Sie den schnellsten Trocknungserfolg, denn je wärmer
die Luft ist, umso mehr Wasser kann sie aufnehmen. Kein Problem bei den augenblicklichen Temperaturen, denken Sie jetzt? Doch nachts und in größeren Höhenlagen kann auch im Sommer schnell einmal
die optimale Raumtemperatur unterschritten werden – wenn es also in den betroffenen Räumen kühler wird. Heizen Sie in diesen Fällen am besten zusätzlich mit Elektroheizern. In typischen
Einfamilienhäusern mit Kellerflächen von ca. 60 bis 70 m2 reichen Geräte mit einer Leistung von etwa 3 kW.
Holen Sie sich professionelle Unterstützung
Steht das Wasser in Ihren Räumen, sollten Sie sich vergewissern, ob Sie die Trocknung wirklich in Eigenregie durchführen können oder vielleicht doch die Hilfe eines Fachbetriebs benötigen. Wenn
Sie im betroffenen Bereich etwa einen schwimmenden Estrich vorfinden, bei dem unterhalb der Estrichplatte Dämmstoffe zur Wärme- oder Trittschalldämmung verbaut wurden oder eine Fußbodenheizung,
dann sollten Sie zur Vermeidung weitreichender Folgeschäden unbedingt auf die Hilfe eines qualifizierten Wasserschaden- Sanierungsprofis vertrauen. Das gilt auch, wenn Hohlräume oder
Dämmschichten durchfeuchtet sind.
Der Einsatzort für Bautrockner / Luftentfeuchter
Zu den Anwendungsbereichen von Bautrocknern gehören u.a. Wasserschäden (z.B. Rohrbrüchen/ Hochwasser/ Brandschäden/ Löschwasser). Sie werden gleichermaßen bei Neubauten und im Altbau Bereich zur
Entfeuchtung genutzt, insbesondere wenn hohe Restfeuchten in Beton, Mörtel, Putz oder Estrich oder eine Holzfeuchte eingedämmt werden sollen.
Wie wird der Bautrockner aufgestellt?
Der Bautrockner sollte i.d.R. in der Mitte des zu trocknenden Raumes aufgestellt werden. Auch richtet sich die Aufstellung nach der jeweiligen Raumgröße. Um eine gleichmäßige Luftzirkulation zu
erzeugen, sollten beispielsweise zusätzlich Ventilatoren aufgestellt werden.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Raumtemperatur ist, umso effizienter und schneller kann der Bautrockner arbeiten. Daher ist es ratsam, bei einer im Winter durchzuführenden Bautrocknung, den
Bautrockner durch Zuheizung zu unterstützen. Daher sollte beim Aufstellen und während des Betriebes von einem Bautrockner die Raumtemperatur bei mindestens 15°C, idealerweise aber zwischen 20°C
und 25°C liegen. Fenster und Türen sollten während der der Trockner arbeitet geschlossen sein.
Wie lange muss ein Bautrockner laufen?
Das richtet sich in erster Linie nach dem Einsatzgebiet. Insbesondere Wasserschäden sollte man sich auf eine sehr unterschiedliche Trocknungs- und Entfeuchtungsdauer einstellen. Zur groben
Orientierung sollte mit mindestens 4 Wochen gerechnet werden, es können aber auch mehrere Monate vergehen. Im Neu- und Altbau Bereich reichen i.d.R. 4 Wochen aus, als Minimum sollten in
Abhängigkeit von der Raumgröße und der Innentemperatur 2 Wochen veranschlagt werden.
Was bringen Bautrockner?
Eine technische Bautrocknung sollte fest eingeplant werden, denn es verkürzt die Trocknungszeit um bis zu 80% und kann in den ersten 4 Jahren bis zu 160% Heizkosten reduzieren, da ein
Trockenwohnen nicht mehr stattfinden muss. Ohne technische Bautrocknung geht man in den hochdichten, modernen Häusern von bis zu 4 Jahren Trocknungszeit aus, in welcher durch Heizen und penibles
Lüften der Bau nach und nach trocken wird – das sog. Trockenwohnen.
Die Vorteile der technischen Bautrocknung liegen also auf der Hand: Das Haus ist schneller zu beziehen, zudem wohnt es sich wohliger und gesünder in bereits ausgetrockneten Räumen
Was muss ich beim Bautrockner beachten?
Bei einer Trocknung ohne Ablauf, sind die Wasserbehälter des Bautrockners mehrmals am Tag zu entleeren. Andernfalls schaltet sich das Gerät ab, sobald der Wasserbehälter voll ist. Insgesamt
sollten die Stromkosten für eine Bautrocknung nicht unterschätzt werden.
Können die nachfolgenden Arbeiten während der Bautrocknung weitergeführt werden?
Alle Arbeiten direkt an den noch feuchten Bauteilen, an denen die Bautrocknung noch nicht abgeschlossen ist, können während dieser Phase nicht ausgeführt werden. Grundsätzlich sollten
Bodenbeläge, Malerarbeiten oder Tapezierarbeiten erst durchgeführt werden, wenn die Bautrocknung vollständig abgeschlossen ist.
Wann beim Zementestrich einen Bautrockner verwenden?
Die Entfeuchtung mit dem Bautrockner sollte frühestens 2 Wochen (Ruhephase) nach Einbau des Estrichs erfolgen. Auf eine Fläche von 100m2 bei einer Zementestrichstärke von 40mm kommen ca. 800
Liter Wasser, welche für die nötige Verlegereife von ca. 1,8% bis 3% entzogen werden muss.
Wie lange dauert die Estrichtrocknung ohne technische Unterstützung?
Faustformel: Pro Zentimeter muss man 1 Woche Trocknungszeit rechnen, ab dem 5. Zentimeter die Zeit im Quadrat.
Die Trocknung von Mauerwerk, Verputz und Estrich nach seiner Ruhe- und während der Anheizphase kann durch den Einsatz der richtigen Bautrocknungskombination auf zwei bis drei Wochen verkürzt
werden.
Und wie ist es mit dem Heizen?
Wird ohne zusätzliche Luftentfeuchtung nur geheizt, muss zwangsläufig gelüftet werden, denn die Feuchtigkeit muss ja irgendwo hin, nämlich raus aus dem Haus!
Der Nachteil ist einleuchtend: die einströmende kühle Luft in der kälteren Jahreszeit ist zwar trocken, muss aber wieder aufgeheizt werden, da nur warme Luft in der Lage ist, Feuchtigkeit
aufzunehmen. Und der Kreislauf beginnt von vorn.
Die Folge:
unvertretbar hohe Heizkosten! Der Einsatz von Gasheizgeräten, wie man ihn hin und wieder beobachten kann, ist noch fataler. Durch den Heizprozess selbst kommt es zu zusätzlichen
Wasseransammlungen. Also Finger weg vor solchen Empfehlungen!
Der Einsatz von Gasheizgeräten, wie man ihn hin und wieder beobachten kann, ist noch fataler. Durch den Heizprozess selbst kommt es zu zusätzlichen Wasseransammlungen. Also Finger weg vor solchen
Empfehlungen!